DÄNISCHE FRIKADELLEN MIT KARAMELLKARTOFFELN
Dänemark
Nu må I spise!
Zu den erfreulichsten Eigenschaften der Dänen gehört, dass sie verfressen sind. Man kann es beim besten Willen nicht anders ausdrücken, höchstens auf Dänisch, in der nuancenreichen und geheimnisvoll artikulierten Sprache der Einheimischen, die nicht ganz zu Unrecht auf ihren subtilen Humor Wert legen.
Als es auf dem Kontinent noch karger zuging, nahm manch einer die Fähre von Großenbrode nach Gedser, einzig und allein des märchenhaften Buffets wegen, das dort den Passagier erwartete. Liebevoll angerichtet die Hummermayonnaise, die Hering-, Curry-, Waldorf- und wer weiß was für unbekannte Salate, mit äußerst nahrhaften Saucen und Remouladen, die nach Meerrettich, Senf oder Kräutern schmeckten.
Wer sich nun bei der Ankunft in einem Schlaraffenland wähnt, ist natürlich leicht zu enttäuschen. So weit ist es auf dem Lande mit der Fantasie nicht her, nur mangeln darf es an gar nichts. Man greift großzügig hin und spült das Ganze mit ein paar Gläsern Aquavit und einem großen Tuborg hinunter. Auch das Tivoli ist nicht mehr, was es einmal war: eine Zauberinsel mitten in der Großstadt Kopenhagen. Übrigens stellen sich dem Neuankömmling so manche Rätselfragen. Warum heißt ein schlichter Kartoffelbrei mit Speck und Zwiebeln „Brennende Liebe“? Wie kommt es, dass sich eine süße Gewohnheit aus Blätterteig wienerbrød nennt, obwohl es gar kein Brot ist und obwohl es in Wien kein Wienerbrot gibt?
Ist es nicht schwer zu verwinden, dass man am Mittag sich zur frukost an den Tisch setzt, am Abend hingegen zu middag speist? Ganz andere Fragen gilt es in den erfreulichsten Etablissements der Hauptstadt zu beantworten. Dort herrscht die Kalte Mamsell. Im berühmtesten dieser Lokale, bei Ida Davidsen an der Store Kongensgade, gibt es nichts anderes als smørrebrød, also Butterbrote. Aber davon rund zweihundert verschiedene Sorten! Und in welcher Fülle! Roastbeef, Aal, Garnelen, Leber-, Wild-, Geflügelpastete, Eier, Schinken, Gänsebrust, Dorschkaviar, alles üppig mit Mayonnaise garniert, und sogar ein kleines Steak à la minute …
Und damit nicht genug, denn auch unter den dünngeschnittenen Scheiben, die all das zu tragen haben, kann der Gast zwischen Grau-, Schwarz-, Weiß- und Vollkornbrot wählen. Am besten nimmt man die ellenlange Karte zur Hand und kreuzt an, was einem gefällt. Wer da an Diät denkt, hat schon verloren.
Zutaten
750 g Hackfleisch, gemischt
350 ml Mineralwasser
2 Zwiebeln, geschält und fein gehackt
2 Eier
60 g Mehl
Meersalz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle, etwas Sonnenblumenöl
Karamellkartoffeln
1 kg kleine festkochende Kartoffeln, gekocht und geschält
1 Prise Salz, 100 g Butterschmalz, 50 g Zucker
Zubereitung der dänischen Frikadellen:
Öl in eine Pfanne geben und die Zwiebeln darin goldbraun anbraten. Hackfleisch in einer Schüssel mit Mehl vermischen, nach und nach Mineralwasser unterrühren, bis die Mischung leicht und schaumig ist. Ei, Zwiebeln, Salz und Pfeffer dazugeben, gut vermengen. Die Masse 15 Minuten ruhen lassen. Anschließend aus dem Teig kleine Frikadellen formen und in heißem Öl von beiden Seiten je ca. 5 Minuten ausbraten. Mit Karamellkartoffeln servieren.
Zubereitung der Karamellkartoffeln:
Das Butterschmalz erhitzen. Kartoffeln darin bei mittlerer Hitze rundherum anbraten, mit Salz würzen. Zucker über die Kartoffeln streuen und unter gelegentlichem Rühren etwa 5 Minuten karamellisieren lassen.
0 megjegyzés:
Megjegyzés küldése